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Dienstag, 13. Dezember 2011

"Shatabdi Groove Express"

(Bremerhaven) Samstag Abend im Pferdestall: „Shatabdi Groove Express“ gab ein Konzert das zum lauschen animierte. Der Meistertrommler Christian Schmidhofer spielte mit seinen handverlesenen Musikern Jens Pollheide (Bass), Sebastian Weber (Steptanz und Body-Perkussion) so wie Manickam Yogeshwaran (Gesang) eine Klangvielfalt der Überraschungen. Über hundert Gäste waren begeistert und forderten mehrere Zugaben.

Die südindische Perkussion kommt mit einer Vielfalt komplexer Rhythmen daher, die sich oft erst über einen längeren Spielfluss erschließen. Darin sind viele Improvisationen möglich die Christian Schmidhofer auf faszinierende Weise zum Besten gab. Er ist viele Jahre mit dem wohl bekanntesten Weltmusik Kollektiv „Embryo“ aufgetreten. Der Bassist und Flötist Jens Polheide, der ebenfalls mit „Embryo“ auftrat, kombinierte eine arabische Stimmung dazu. Deutlicher hätte man den Begriff Weltmusik nicht erklären können. Dazu die Stimme von Manickam Yogeshwaran, Filmkenner ist er ein Begriff aus dem Soundtrack zu „Eyes Wide Shut“ von Stanley Kubrick, die wie ein Wind die Hörsinne verzaubert und in andere Welten trägt. Den Körper noch deutlicher als Instrument eingesetzt hat Sebastian Weber der eine Symphonie rhythmischer Geschichten aus seinem Body trommelte. Und nicht zu vergessen sein Steptanz, als er mit ekstatischer Klangfülle wie ein fliegender Derwisch über die Bühne sprang. Weltmusik kann man kaum besser darbieten. Christian Schmidhofer hat noch weitere  Musiker in seinem Umfeld. Alles hochkarätige Könner die sich zu den leider ehr seltenen Gigs treffen, und dann das Publikum zum aufhorchen, mitgrooven schlicht zu einem aussergewöhnlichen Konzerterlebnis verführen. Diese Musik verbindet die Menschen aus allen Regionen der Welt, sie ist eine eigene Sprache und schafft eine interkulturelle Verständigung.
Man erinnert sich evtl. noch daran das „Deep Purple“ vor vielen Jahren in Japan ein Konzert gab und die Band verwundert schaute als die Gäste auf Stühlen vor ihnen saß. Im Pferdestall war eine vergleichbare Stimmung. Nur diesmal ist die Veranstaltung in Bremerhaven und die Klänge kommen aus der ganzen unbekannten Welt. Das Publikum horchte gespannt auf die musikalische Darbietung die immer wieder überraschte, und auch das eine oder andere Bein zum wippen trieb. Es tauchten spontane Wechsel auf bei denen man ohne Grund zu lachen begann. Das Musik so was bewirkt?! Und am Ende jedes Stückes der sich Bahn brechende Applaus. Das ist keine Musik die man auf dem nach Hause Weg pfeift oder am morgen im Radio hört, nicht einmal bei Funkhaus Europa. Das ist die Musik die man als Erlebnis mit sich trägt und noch lange in Erinnerung hat, bis man dann ohne Grund plötzlich grinst oder laut loslacht, nur weil sich die Grooves im Körper verselbständigt haben.
Nach den Zugaben verließen die Gäste den Pferdestall mit erfreuten und gelösten Gesichtern. Es muss wohl gefallen haben. Man kann nur hoffen das Christian Schmidhofer uns bald wieder mit seinen Musiker des „Shatabdi Groove Express“ beehrt.

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