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Freitag, 23. März 2012

Ein Star erscheint am Himmel: Julia Hell

(Bremerhaven/Hamburg) Wenn ein überragendes Talent die Bühne betritt ist ein besonderer Moment gegeben. Die Reaktionen im Publikum sind gebündelt und äußern sich wie mit einer Stimme. „Dieser Ausdruck, diese Prezision, diese Stimme, diese Kraft - wunderbar!“ Julia Hell, die derzeit im „piccolo teatro haventheater“ die Wendla Teusch in Theresia Walsers Monologstück „Kleine Zweifel“ spielt, löst dieses Reaktionen aus.
Julia Hell kommt aus Hamburg ans „piccolo teatro“. Sie ist in Stuttgart geboren, in Augsburg aufgewachsen, hat dort ihre Ausbildung zur Buchhändlerin durchlaufen, um dann 2006 in Hamburg an der „Joop van den Ende Academy“ und 2010 in Rostock an der „Hochschule für Musik und Theater“ ihre Schauspielkunst auszubilden. Über einige kleine Rollen kommt sie schnell zu Spielstätten wie das „Ohnsorg Theater“ und wird für Titelrollen wie Wendla Teusch in „Kleine Zweifel“, Julia in „Romeo und Julia“, und Pippi Langstrumpf im gleichnamigen Stück engagiert. Über ihr Talent hinaus hat sie eine Reihe von Bühnenfertigkeiten anzubieten: Ballett, Modern, Jazz-Dance und Stepptanz, sie verfügt über einen klangvollen Mezzosopran und kann virtuos mit ihrer Sprechstimme arbeiten. Auch nach ihrer ZAV-Anerkennung bildet sie sich weiter in den Fächern Sprecherziehung bei Margret Wübbold und Monolog/Szenenstudium bei Matthias Horn. In eigenen Projekten und Studien lotet sie ihre künstlerischen Vision aus. Es erfordert keine besondere Sensibilität um zu spüren, dass Julia Hell weit mehr als Schauspielhandwerk anbietet, sie ist ein Energiebündel aus emotional-intelligenter Klarheit.
Julia Hell als Wendla Teusch © Jens Rillke
Wendla Teusch sieht Hell als eine hysterisch autoaggressive Persönlichkeit, die sich ihre eigenen Welten baut. Teusch ist wahrscheinlich Anfang 20, aber in ihrer Entwicklung bestenfalls 15 Jahre alt. Der Monolog findet in einer Art Hinterhof z.B. der einer psych. Klinik statt. Es ist ein Raum, ein Platz, den sie aufsucht um Luft zu schnappen, wo sie keine Mauern bedrängen. Es ist der Ruhepol, die Energiequelle um den ganz normalen Wahnsinn zu ertragen. Julia Hell hat sich für das Theater entschieden, Film und TV ist nicht so sehr ihre Sache. Obwohl sie weiß das dort viel mehr verdient wird, folgt sie ihrer Leidenschaft homogene Räume und Charaktere zu entwickeln die sie in einem Guss darstellt. Kein Wunder dass sie für Rollen wie Lady Macbeth oder Wedekinds Lulu schwärmt. Sie verfügt über die Fähigkeiten eine Seele so tief auszuloten, dass sie zu universalen Aussagen in authentischem Spiel gelangen kann. Jörg Seidel bezeichnet sie in der Kritik zu „Kleine Zweifel“ in der Nordsee Zeitung als „charismatische Darstellerin“, und weiter schreibt er: „Die neue Bremerhavener Theater-Spielwiese im „piccolo teatro“ hat ein großes Talent an die Oberfläche gespült; man hängt (ihr) an den Lippen und lässt sich von ihrem differenzierten Spiel sowie der klaren Sprache mitreißen in die seelischen Abgründe der Protagonisten.“
„Kleine Zweifel“ gibt es noch im „piccolo teatro“ heute und morgen und am 07. April jeweils um 20:00, und am Sonntag den 08. April um 18:00. Karten gibt es unter 0471 - 4838 777 oder via eMail info@haventheater.de. Infos über "piccolo teatro" 

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