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Donnerstag, 26. Juli 2012

Wahr oder unwahr das Schwarzbuch WWF


(Gütersloh) Bei der Lektüre vom „Schwarzbuch WWF - Dunkle Geschäft im Zeichen des Panda“ von Wilfried Huismann steht man immer wieder vor der Entscheidung: „wahr oder unwahr - das ist hier die Frage.“ Setzt der Autor, ein dreifacher Grimme-Preisträger, seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel, oder ist der World Wide Fund For Nature tatsächlich Steigbügelhalter für die weltweit skrupellosesten Umweltvernichter? Angenommen die Recherchen sind wahr, dann wird im „Schwarzbuch WWF“ der blanke Zynismus der größten Umweltsünder offen gelegt.
Der WWF hat gegen das Gütersloher Verlagshaus geklagt um den Vertrieb des Buches zu stoppen. Der Buchhändler bei mir um die Ecke wirbt in seinem Schaufenster damit, dass sich einige Buchhandlungen durch die Klage einschüchtern ließen und das Buch aus dem Regal genommen hätten. Aber das „Schwarzbuch WWF“ kann man weiterhin erwerben. Und sollte der eine oder andere Buchhändler tatsächlich kein Exemplar vorrätig haben, so wird er es sicher bei seinem Grossisten bestellen. Unter der ISBN 978-3-579-06675-2 kann es sogar direkt beim Verlag bestellt werden. Es ist bereits in der 2. Auflage unveränderten erschienen.
Der World Wide Fund For Nature erhält jährlich 500 Millionen EURO Spendengelder. Nach der Lektüre vom „Schwarzbuch WWF“ wird sich evtl. der eine oder andere Spender neu entscheiden wo und wie er finanziell unterstützt. Weitaus bedenklicher ist es zu erfahren wie der World Wide Fund For Nature zum Handlanger und Wegbereiter von Konzernen wird die skrupellos und ohne ethischem Bewusstsein die Welt ausbeuten, zerstören, verachten - einzig um des Profits Willen.
Wilfried Huismann berichtet über Großwildjäger die Safari in abgeschirmten Naturschutzparks auf artgeschützte Tiger machen. Die Ureinwohner wurden zuvor in kleinen Reservationen gepfercht und somit aus der Schusslinie genommen. Der World Wide Fund For Nature strickt eine umweltverträgliche moralische Begründung damit private Touristik-Unternehmen Gewinne machen. Ein weiteres Thema: Massentierhaltung bei Lachsfarmen in den Fjorden Chiles verpesten das Meer. 200.000 Lachse pro Käfig, das ist doppelt so viel wie in Europa erlaubt, werden mit Unmengen von Antibiotika gezüchtet. Vor einem Jahr sind bei einem Massenausbruch 130.000 Lachse ausgebrochen und haben den Reloncavi-Fjord leergefressen. „Die Industrie benutzt das Meer als Müllhalde; die Lachse in unseren Farmen produzieren genauso viele Fäkalien wie die 14 Millionen Einwohner Chiles“ wird der Biologe Hector Kol zitiert. Um ein Kilo Lachsfleisch herzustellen werden vier bis sechs Kilo wild lebende Fische getötet und zu Mehl verarbeitet. 
Am meisten schockiert das Geschäft mit dem modernen „Ablasshandel“! Huismann schildert wie der World Wide Fund For Nature Zertifikate schafft und vergibt damit Konzerne wie Monsanto Gensoja in unvorstellbarer Monokultur anbauen kann. Oder wie Palmen zur Produktion von Palmöl auf Regenwaldflächen angebaut werden die zuvor durch Brandrodung vernichtet wurden. Der Gedanke von Nachhaltigkeit im Umgang mit dem Planeten Erde und seinem Ökosystem wird mit dem Segen vom World Wide Fund For Nature mit Füßen getreten. 
Der Autor berichtet auch über die seltsame Geheimnistuerei des „Club der 1001“ in dem die „wichtigsten“ Köpfe vereinigt sind und sich Jahr für Jahr zum Panda-Ball treffen. Und er schreibt über den Dokumentarfilm Kevin Dowlings, welcher 1992 einmal im britischen Sender ITV gesendet wurde und dann im Giftschrank des Senders verschwand, und der Dowling die Karriere kostete.
Auf den 256 Seiten ist Zündstoff genug um eine neue Sicht auf den WWF zu bekommen. Übrigens auch für die Mitglieder an der Basis, die im Vertrauen an eine gute Sache eine engagierte Umweltarbeit zu betreiben glauben.


Nachtrag am 28. Juli 2012:
Der Rechtsstreit ist beigelegt. Dazu hier ein Link vom Artikel den die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte: WWF versus GVH - Schwarzbuch WWF von Wilfried Huismann 

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