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Samstag, 28. September 2013

Aus-gehungert auf dem Weg zum Bundesverfassungsgereicht


Die folgende Pressemeldung wird hier unverändert veröffentlicht. Bereits in den vergangenen Monaten hatte ich einige Pressemeldungen zu diesem Fall veröffentlicht. Sie können auf diesem Blog nachgelesen werden. Friedo Stucke

Nach einer erneuten Sanktion, die am 1.August 2013 über Ralph Boes verhängt wurde, hat dieser erneut öffentlich vorgelebt, dass die Sanktionen sehr wohl bis zum Hunger führen. Nach über 50 Tagen ist die Lage um Ralph Boes so besorgniserregend geworden, dass nun mehrere Menschen begonnen haben, Darlehen an das Jobcenter Berlin-Mitte zu überweisen. Sie fordern das Jobcenter auf, im Namen der Allgemeinheit das Geld umgehend an den mittellosen Ralph Boes weiterzuleiten. Wird das Jobcenter selbst diese Gelder vorenthalten?
Die Arbeit von Ralph Boes, die Verfassungswidrigkeit des Hartz-IV-Systems öffentlich anzuklagen, begann mit seinem Brandbrief im Juni 2011. Immer wieder zog er seit dem bewusst und willentlich Sanktionen auf sich. Er braucht sie, um mittels ihrer zum Bundesverfassungsgericht nach Karlsruhe klagen zu können. Zweitens soll öffentlich klar gezeigt werden, zu welch drastischen Mitteln unser so genannter Sozialstaat greift, um seine Forderungen durchzusetzen. Wie weit ist der Staat bereit zu gehen, um Menschen in den Niedriglohnsektor und in sinnlose Beschäftigungsmaßnahmen zu zwingen? Die diesmalige Sanktion betrifft nicht nur den Lebensunterhalt, sondern auch Kosten für Unterkunft, Heizung und Krankenkasse.
Inzwischen wurde beim Sozialgericht Antrag auf aufschiebende Wirkung gestellt. Damit wäre die Sanktion bis zur richterlichen Klärung ihrer Gültigkeit aufgehoben worden. Doch diese aufschiebende Wirkung wurde abgelehnt.
Hilfsbedürftigkeit oder Mittellosigkeit sind heute kein hinreichendes Kriterium mehr, um staatliche Unterstützung zu erhalten. In erster Linie zählt die menschenrechts- wie verfassungswidrige Unterwerfung unter eine unzeitgemäße Vollbeschäftigungsdoktrin! Die Darlehensanweisungen an das Jobcenter sind ein Aufruf, sich wieder an die Fürsorgepflicht zu erinnern und dieser bedingungslos nachzukommen.
Ralph Boes ist nach über 50 Tagen der Mittellosigkeit nicht mehr Handlungsfähig. Er steht am Scheideweg. Das Jobcenter wird die Darlehen vermutlich nicht weiterleiten. Herr Boes könnte verhungern und es würde kaum mehr als ein Achselzucken in der Politik bewirken.
Doch damit noch nicht genug! Das Jobcenter hat vor wenigen Tagen die nächste 100% Sanktion ausgesprochen. Es sei zu erwarten, dass Herr Boes seinen Pflichten auch in Zukunft nicht nachkommen wird. Wohin soll das führen?
Um die Klage zum Bundesverfassungsgereicht aufrecht zu erhalten, muss Ralph Boes leben. Auf  Drängen der Aktivistengruppe hat er seit Kurzem angefangen, wieder Nahrung anzunehmen, wenn sie von Freunden gegeben wurde. Ohne Solidarität wäre Ralph Boes bald Geschichte. Wir danken den Darlehensgebern für ihre Zivilcourage.
Diana Aman

Die drängende Zukunft Europas


(Wanna) Bereits im vergangenen Jahr legte der Steidl Verlag aus Göttingen das neue Buch von Oskar Negt vor: Gesellschaftsentwurf Europa. Oskar Negt ist der Soziologe der es wagt fundamental anders zu denken in Zeiten da eine Übermutter Merkel mit beschwichtigenden Worten für Ruhe sorgt. Die Demokratie ist noch lange nicht ausgereift. Und die Notwendigkeit Demokratie auf innovative Beine zu stellen ist so nötig wie nie.
Mit dem vorliegendem Text versucht Oskar Negt eine Lücke zu füllen. Denn Negt befürchtet, dass das große Vereinigungsprojekt Europa in Verruf gerät, „weil im verengten Horizont der mit diesem epochalen Projekt Beschäftigten die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Menschen in den einzelnen Ländern nicht vorkommen“. „Nationale Eigentümlichkeiten und kultureller Eigensinn der einzelnen Länder haben harte Prägungen hinterlassen, die durch Geld und institutionelle Vereinbarungen nur schwer aufzubrechen sind. Deshalb sind aktive Bewusstseinsbildung und die Entwicklung politischer Urteilskraft Grundpfeiler im europäischen Gebäude…“, so Negt in der Vorbemerkung.
Soziale Bewusstseinsbildung ist die Grundlage für eine solidarische Ökonomie. Für die Rettung von Bankensystemen ist Geld vorhanden, dabei wird billigend in Kauf genommen dass die Gesellschaftsordnungen Europas zerfallen. Hier bricht Negt eine Lanze für die politische Bildung. Um als Französin, Deutscher etc. sich als Europäer/in zu verstehen bedarf es kollektiver Lernprozesse die Raum geben für die Alltagserfahrungen der Menschen.Auf gut 100 Seiten blickt er auf die Lebensgrundlagen der Europäer die gewandelt oder vereinigt werden müssen. Negt erkennt an, dass Wirtschaft, Ökonomie nur sinnvoll ist wenn sie den Menschen als Gemeinschaft dient. Hier spricht ein kluger Kopf mit Weitsicht. Er gibt Entwürfe wie ein Europa sein sollte/könnte in dem nicht nur Eliten und Finanzmagnaten leben, sondern wir alle miteinander.
Oskar Negt - Gesellschaftsentwurf Europa Verlag Steidl / ifa 2012 ISBN 978-3-86930-494-6

Donnerstag, 5. September 2013

Artrium Schauspiel Seminar an der Ostsee


(Hamburg) Es dürfte keine Frage sein, das sich die Art des Schauspiels in den letzten Jahren gewandelt hat. Die Anforderungen an Schauspieler entsprechen dem Wandel in der Gesellschaft. Alles muss schnell gehen, Informationen vermitteln und darf nicht über Fakten hinaus gehen. Doch Publikum und Schauspieler empfinden zunehmend eine Leere, und Unverbindlichkeit in der Darstellung der Charaktere. Die Schauspielakademie Artrium in Hamburg beschäftigt sich in einem Seminar mit der „Magie der Berührung“. Dabei handelt es sich um ein Schauspiel Seminar das vom Leiter der Akademie, Lukas Scheja, entwickelt und geleitet wird.
Es geht darum zu lernen wie man als Schauspieler das Publikum erreicht um dessen Ergriffenheit oder emotionale Beteiligung zu mobilisieren. Scheja erforscht mit den Teilnehmern in besonderen Übungen, die auf die Bedürfnisse für Bühne und Film abgestimmt sind, „Berührung als Phänomen und Sensation in der darstellenden Kunst“. Das Seminar ist für Schauspieler und professionelle und ambitionierte Künstler überhaupt konzipiert. 
Konkrete Informationen zum Seminar, das vom 20. - 22. Sept. 2013 in Grundstein-Neukirchen an der Ostsee statt findet, erhält man bei Uta Grey: Kontakt oder via Tel.: 0172 - 70 22 111.