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Samstag, 28. März 2015

Farbengewaltige Essenz von Cornelius Völker

Teebeutel Aquarell © by Cornelius Völker
(Emden) Dynamisch mit wenigen Pinselstrichen den Kern, die Seele eines Motivs getroffen. Mit überwältigender Farbwahl schafft Cornelius Völker Bilder die vor Vitalität zu tanzen scheinen. Noch bis zum 19. April zeigt die Kunsthalle Emden die Ausstellung „Kronkorken, Sprotten und eine Schachtel Aspirin“. Der Künstler ist bekannt für seine meist großformatigen farbenprächtigen Gemälde. Es kostete einige Überredungskunst um Völker davon zu überzeugen die jetzt ausgestellten Werke zu präsentieren. Eine wunderbare Gelegenheit sich mit den Vorstudien zu verschiedenen Werken Völkers zu beschäftigen.

Aquarelle und Ölmalerei auf meist kleinformatigen Blättern zeigen in Dutzenden Exemplaren wie sich ein Motiv für und durch den Maler entwickelt. Ein Raum ist allein einem angebissenem Apfel gewidmet. in dieser Serie umkreist er das Motiv von allen Seiten. Er probt, ob das Motiv grundsätzlich bildwürdig ist und auf die Leinwand übertragen werden kann. Eine große Gruppe Aquarelle und Ölarbeiten zeigt gewöhnliche Alltagsgegenstände wie Lebensmittel, Arrangements von Flaschen und Cocktailgläsern, von Hausmüll und ähnlich achtlos hingeworfenen abgelegten Kleidungsstücken. Eine weitere Werkgruppe beschäftigt sich mit Menschen und deren Tätigkeiten. Z.B. Männer und Frauen liegen, stehen, sitzen in eigentümlichen, zunächst bizarr wirkenden jedoch üblichen Haltungen, die jedem vertraut sind.

Flaschen © by Cornelius Völker
Den Betrachter fasziniert die Vielfalt der Motive und der künstlerischen Umsetzungen: die Blätter sind farbgewaltig, aber auch fein und zart, sie sind irritierend banal, aber auch visuell höchst anziehend – und sie zeugen teils von subtilem Witz. Die Wahl zwischen Aquarell- oder Ölfarbe, deren Wirkung, Verhalten oder Entfaltung auf dem Malgrund gehen korrespondieren mit dem Sujet. Dabei probiert und testet Cornelius Völker zwar aus, überlässt aber doch nichts dem Zufall. Auch wenn die Papierarbeiten bisweilen vorrangig Mittel zum Zweck sind, strahlen sie jedoch nie etwas Improvisiertes, Vorläufiges oder gar Unschlüssiges aus. Im Gegenteil, sie sind endgültig und damit ein eigenständiger, bedeutender Teil seines Schaffens, der den Gemälden in Nichts nachsteht.
Diese Arbeiten waren ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, doch für diese Ausstellung öffnete Cornelius Völker nun seine Grafikschränke. Neben rund 180 Arbeiten auf Papier ermöglicht die Gegenüberstellung mit 10 Leinwandarbeiten einen Vergleich der Motive und Techniken.

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