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Montag, 11. Februar 2013

Tetra Pak innoviert den Kartonschlauchverschluss


(Wanna) Während der Pathfinder in weiter Ferne mit wissenschaftlicher Neugier durch den Staub des Mars schnüffelt, scheut sich die Menschheit nicht auch mehr praktische Erkenntnisse zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Die Firma Tetra Pak, bekannt für eine beschichtete Kartonverpackung, hat eine Erneuerung auf den Markt gebracht die ihres Gleichen suchen muss.
Im Jahre 1951 wurde die Verpackungsform von Wallenberg, Järund, und Torudd erfunden. Nicht das Triumvirat dieser Erfinden standen Pate für den Namen, sondern die als Tetraeder geformte Verpackung selbst. Es handelte sich um einen Kartonschlauch der jeweils um 90 Grad gedreht, die Naht verschweisst wurde und somit die Form ergabt. Das Problem der Getränkeverpackungen bestand vor allem in der Öffnung. Zuvor wurden z.B. Milch im Schlauch verpackt der einen Becher benötigte um den angeschnittenen Schlauch im Kühlschrank aufzubewahren. Tetra Pak löste die Öffnung in dem eine perforierte Kante/Ecke abgerissen wurde. Später kam dann ein Drehverschluss an den Getränkekarton.
Der Drehverschluss ist uns Verbrauchern bestens seit Jahrzehnten bekannt. Auch bekannt sind die Problemchen die wir damit haben. Der Drehverschluss ist nicht immer vorhanden, sondern im Supermarkt irgend wo im Kühlregal versickert. Über die Jahre hat es verschiedene Nippel und Ringe gegeben die in geschätzten 40 Prozent der Fälle abrissen. Ein Messer, eine Zange oder sonst ein Werkzeug war und ist noch heute erforderlich um den Verschluss dann zu öffnen. Dazu kam noch, dass die Öffnung so klein gewählt war, dass es beim zügigen Ausgiessen immer blubberte, und der Saft, die Milch oder der Wein überall hin spritzte, vor allem auch dahin wo es nicht sollte.
Das ist nun ein Fall aus der Vergangenheit. Nach nur ca. 62 Jahren der Produktentwicklung ist es Superhirnen gelungen eine halbwegs probate Lösung zu finden. Der Durchmesser des Schraubverschlusses ist grösser geworden. Welch ein Erfolg, Triumph des forschenden kreativen Geistes. Und ein weiteres Problem ist gleich noch mit gelöst worden. Beim ausgießen aus den ehm. kleinen Schraubverschlüssen kleckerte man unweigerlich weil der Verschluss nicht nah genug am Rand eingebaut war. Auch dieses Problem gehört nun der Geschichte an. In doppelter Weise wurde hier eine Veränderung vorgenommen. Der Schraubverschluss ist deutlich dichter am Rand und die obere Fläche der Verpackung ist geneigt. Dadurch gibt es so gut wie kein Gekleckere mehr.
Warum muss darüber nun berichtet werden? Weil eine so kleine, ja, fast lächerliche Entwicklung 62 Jahre gedauert hat. Wozu gibt es denn überhaupt Forschung und Produktentwicklung, wenn nicht dafür wie wir Menschen einen leichteren Umgang in unserem alltäglichem Leben erhalten? Welche Weltraumforschung ist notwendig damit wir Erkenntnisse bekommen um eine Milchverpackung zu produzieren die wir problemlos öffnen und daraus gießen können? Es kann auch sein, dass niemand in einer Firma die mit 8,8 Milliarden Euro Jahresumsatz für Verpackungen sorgt, ein echtes Interesse daran hat, wie der Verbraucher diese simple Anwendung bekommt. Jetzt noch Mal 60 Jahre damit der Nippel nicht mehr abreißt?

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