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Sonntag, 11. August 2013

Keilschrift, gedruckter Kodex bis zum eBook.


(Wanna) Die Zeit der leichten Urlaubslektüre ist bald wieder vergessen. Mit Beginn der Arbeit wendet man sich sachlicheren, ernsthafteren Themen zu. „Das Buch“ eine illustrierte Geschichte aus dem Gerstenberg Verlag (ISBN 978-3-8369-2697-3) ist dann genau der Titel der beides erfüllt. Vom ersten Code in Ton gedrückt bis zum eBook wird die gesamte Geschichte erzählt. In kurzen Essays mit 266 Illustrationen, davon 214 in Farbe, liefert der Autor Martyn Lyons einen Eindruck über alle wesentlichen Stationen die das geschriebene Wort bis heute ging. Es sind viele, sehr viele Stationen, so viele dass es nicht möglich war auf 224 Seiten zu sehr in die Tiefe zu gehen. Doch selbst mir als altem Büchernarren eröffneten sich hier und da noch Episoden aus der Geschichte, die mir unbekannt waren.
Allen Unkenrufen zum Trotz wird das Buch in seiner gebundenen Form weiter bestehen. Seit über zehn Jahren werden massiv Texte digital erfasst und in verschiedenen Formaten zum lesen angeboten. Doch diese Entwicklung konnte nicht annähernd dem Kodex seine Berechtigung streitig machen. Es ist wahrscheinlicher zu erwarten, dass die technische Entwicklung in ihrer Hast und revolutionärem Fortschritt, den Versuch das Buch abzulösen hinter sich lässt. Im Kapitel Wissen für alle gibt das Buch hierüber Auskunft.
Ein anderes Kapitel befasst sich mit dem Werdegang der Verleger die aus den Druckereien entstanden sind. Weitere Themen sind Buchkunst, Zensur, Urheberrecht, Enzyklopädien, die érsten Bestseller, der Wandel vom Sachbuch zur Belletristik, und natürlich die Entstehung und Entwicklung des Buchdrucks. 
Der Band ist eine Gelegenheit zum Einstieg in die Geschichte des Buches. Im Anhang findet sich ein Glossar und eine Bibilographie mit der man sich in der Thematik vertiefen kann. Es ist aber auch ein schönes Geschenk für Buchliebhaber die noch keinen Zugang zur Entwicklung dieses Mediums haben. Ohne die neuesten Entwicklungen zu übersehen schließt der Autor mit einer interessanten Zusammenfassung: „Wo kaum verlässliche Stromnetze existieren, kann das gute alte Buch all seine Vorteile ausspielen: Es ist tragbar, haltbar und wiederverwendbar, und es braucht weder Batterien noch Wartung.“ Und wenn es einmal „abstürzt“ hebt man es einfach wieder auf und ließt weiter.

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