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Sonntag, 21. September 2014

Erste Liebe versus ignorante Gesellschaft

(Hamburg) Die erste Liebe ist ein Privileg der Jugend. Mit aller Wucht trifft sie auf die unerfahrenen Herzen und erzeugt Sehnsucht und Lebenshunger, schafft Zweifel und Verzweiflung. Die dramaturgischen Paradecharaktere, Shakespears Julia und Romeo, sind mit ihrem zerbrechlichen und ungestümen Versprechen füreinander - einer Gesellschaft mit blinden Einzelinteressen ausgeliefert. Dies ist das Thema der Theater Produktion des Artrium - Schauspielschule in Hamburg im Herbst 2014.

Die Schauspielschule Artrium in Hamburg besteht seit nunmehr 10 Jahren. Lukas Scheja, der künstlerische Direktor, begann in einem Wohnzimmer mit einzelnen Kursen. Heute ist sie eine beliebte weithin bekannte und Bafög anerkannte Institution in Hamburg. Der Run auf eine Schauspielausbildung ist in den letzen Jahren extrem geworden. Über den Wert der einzelnen Ausbildungen kann eifrig gestritten werden. Manche befähigen ihre Studenten zum schlichten funktionieren auf der Bühne oder am Set. Andere weisen einen Weg in die künstlerische Eigenständigkeit. Das Artrium geht noch einen Schritt weiter. Um es mit den Worten von Lukas Scheja zu sagen: „Wir haben einen künstlerischen Ort geschaffen, an dem sich unsere werdenden Schauspieler über die Grenzen ihrer Wahrnehmung hinaus tiefgründig und einzigartig entwickeln können. Die Zukunft der Kunst, sowie auch der Künstler und des Menschen generell, müssen jenseits der Grenzen des bisher Erforschten gesucht werden, sonst wiederholen wir die Geschichte, anstatt sie weiterzuentwickeln.“

Mit „Julia # Romeo puR“ greifen die Regisseure Stela Korljan und Lukas Scheja die Herausforderung der Kunst in dieser Zeit auf. Die Geschichte wird frei erzählt nach William Shakespeare (wem sonst) und zeigt wie das jugendliche Liebespaar von der älteren Generation weder verstanden noch gewollt ist und schließlich brutal sabotiert und geopfert wird. Die Brisanz des Stückes ist für unsere Zeit hochaktuell, in der die Jugend verleugnet, sie ins Internet verdrängt und vergräbt und damit aus unserer Aufmerksamkeit eliminiert.

Der Hamburger Maler Bruno Bruni beteiligt sich an der Theater Produktion mit seinem neuesten Werk. Bertold Tuercke legt für Julia # Romeo puR einen traumgleichen Klangraum zugrunde. Stela Korljan, die als Solistin das Ballett des Landestheaters Schleswig-Holstein in Flensburg leitete, ist Choreographin und inszeniert gemeinsam mit Lukas Scheja diesen „körperbetont mystischen und magischen Shakespeare-Abend“.

Premiere ist am 10. Oktober 2014 um 19:00 im Hamburger Sprechwerk. Weitere Vorstellungen sind am Samstag 11. Oktober um 19:00 und am 12. Oktober 2014 um 18:00. Tickets unter : Hamburger Sprechwerk

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