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Samstag, 27. Dezember 2014

Der Tod und das Meer

Sonderausstellung im Museum "Windstärke 10" in Cuxhaven

Der Tod und das Meer @ Altonaer Museum
(Cuxhaven) Schiffsuntergänge und ihre tragischen Folgen bilden einen Schwerpunkt in Cuxhavens maritimen Museum "Windstärke 10". Eine große Sonderausstellung beschäftigt sich bis zum 26. April 2015  mit der Darstellung von Seenot und Schiffbruch in Kunst, Geschichte und Kultur.

Wie das Meer die Menschen ernährte, so mussten sie auch lernen, mit dessen Gefahren umzugehen. Seenot und Schiffbruch sind eine beständige Erfahrung und Bedrohung der Seefahrt. Trotz wachsender Erkenntnisse in Schiffbau und Navigation ist die Unsinkbarkeit bis heute ein unerfüllter Traum. Die Naturgewalt des Meeres bleibt dem Menschen stets überlegen. Doch auch Eis, Feuer und Kollisionen, schroffe Küsten, Untiefen, Strömungen und Sturmfluten, Mangelernährung und Krankheit, Meuterei und Piraterie stellen mitunter tödliche Gefahren für die Seefahrt dar – zum Teil bis heute.

Spektakuläre Schiffsunglücke wie die Strandung des Auswandererschiffs „Johanne“ 1854 oder der Untergang des Luxusdampfers „Titanic“ 1912 haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingeschrieben. Sie markieren Zäsuren in der Geschichte der Seeschifffahrt und weisen als Symbol und Mythos weit über das tatsächliche Ereignis hinaus. Es ist aber vor allem das alltägliche Wagnis der Seefahrt, das die Mentalität der Seeleute, Hafen- und Küstenbewohner geprägt hat.

"Der Tod und das Meer" präsentiert eine Auswahl von Graphiken und Gemälden aus sechs Jahrhunderten. Darunter sind dramatische Ansichten von der Naturgewalt des Meeres, Allegorien über die Seefahrt als Lebensreise, schaurige Darstellungen vom Totentanz, Bildnisse vom Warten, Hoffen, Trauern und Erinnern sowie Darstellungen von der Rettung aus Sturm und Not. Darüber hinaus erzählen historische Objekte und Dokumente von Schiffbrüchigen und Seenotrettern und verdeutlichen damit, wie der Tod immer wieder mit an Bord geht.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Flensburger Schifffahrtsmuseums und der Graphiksammlung „Mensch und Tod“ am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Diese hochkarätige, international einmalige Sammlung druckgraphischer Werke vom 15. Jahrhundert bis heute umfasst eine Reihe von Motiven rund um den Tod und das Meer. Ein weiterer Projektpartner ist der Hamburger Historiker Prof. Dr. Norbert Fischer, der in seiner Forschungsarbeit die Formen des Totengedenkens entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste erforscht und auf Basis einer Dokumentation zu einer Theorie der maritimen Gedächtnislandschaft verdichtet hat. 

Graphiksammlung und Landschaftsdokumentation bilden die Klammer, innerhalb derer die Ausstellung das Thema „Tod und Meer“ untersucht. Zahlreiche Museen sowie private Leihgeber haben mit ihren Kunstwerken und Objekten zu dieser ungewöhnlichen Ausstellung beigetragen. Die Ausstellung und der begleitende Katalog vermitteln einen facettenreichen Einblick in die maritime Sepulkralkultur, der erstmals kunsthistorische und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf den „nassen Tod“ miteinander verbindet. 


Die Ausstellung "Der Tod und das Meer" ist bis zum 26. April 2015 täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen. Am Montag, dem 29. Dezember und am Montag, dem 05. Januar ist das Museum ebenfalls geöffnet.

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