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Dienstag, 3. März 2015

Politik im Theater!?

(Bremen) Wenn Karikaturisten in Paris brutalen Terroranschlägen zum Opfer fallen, dann muss man als Künstler darüber nachdenken, wie das eigene Verhältnis mit der politischen Beteiligung in der Arbeit ist. Der Verein Stückwerk e.V. aus Bremen hatte zu einer Podiumsrunde „Was soll das? Theater in Zeiten von Charlie“ im Falstaff am Montag 2. März eingeladen. 

Nach einleitenden Texten von Michael Houellebecq - Die Unterwerfung, Tizia Koese - Granatapfelsplitter, Elfriede Jelinek - Ulrike Maria Stuart und einem CNN Beitrag mit Reza Aslan nahmen die Gäste Platz. Des Journalisten Andreas Schnell vom Stückwerk Bremen e.V. begrüßte Christoph Spehr von der Partei Die Linke, den Verleger Madjid Mohit vom Sujet Verlag, Katinka Deeke, Dramaturgin am Theater Bremen, von der bremer shakespeare company Renate Heitmann und den kulturpolitischen Sprecher der Bremer CDU, Claas Rohmeyer.

Madjid Mohit berichtetet darüber wie es ist, in einem fremden Land seinen Beruf auszuüben wenn man im Heimatland nicht geduldet ist. Katinka Deeke gab einen Einblick in das Schwerpunkt Thema „in transit?“. Nach der Inszenierung von Jelineks - Die Schutzbefohlenen ergab sich die Dringlichkeit Gesprächsrunden einzurichten und weitere Veranstaltungen zu organisieren. Dabei ging es darum, dass das Theater Bremen mit seinen Mitteln/Möglichkeiten Öffentlichkeit schaffen wollte. Deeke sagte dazu, dass Theater schon allein deswegen ein politischer Ort sei, weil sich Menschen dort versammeln, und Renate Heitmann fügte hinzu, es sei der Ort um Utopien zu entwickeln. Nachdem noch einige Allgemeinplätze ausgetauscht wurden rüttelte eine Stimme aus dem Publikum die Runde auf. Sie hätte das Gefühl das bisher mit einer gewissen Scham und Scheu über das Politische im Theater gesprochen würde. „Was ist das politische im Theater?“ Verschiedene Wortmeldungen: Es herrsche ein gesellschaftlicher Konsens darüber, man müsse sein Profil im Gegensatz zu Pegida und weiter rechts suchen; oder In den letzten (plusminus) 20 Jahren sei das Theater mehr reflektierend geworden, als dass man dort Utopien entworfen hätte; Auf der Bühne würde eine nicht enden wollende Auseinandersetzung geführt an Stelle Positionen zu beziehen. Es wurde beklagt, dass man nur schwer ein politisch interessiertes Publikum erreicht.


An diesem Abend wurden viele Fragen aufgeworfen. Und es entstand eine rege Diskussion zwischen Podium und dem zahlreich erschienen Publikum. Das Politische im Theater ist offensichtlich ein bewegendes Thema, dem Stückwerk Bremen im Falstaff einen Raum gab. Die nächste Veranstaltung des Vereins ist eine Szenische Lesung mit Texten von Friedhelm Kändler am Sonntag 29. März um 19:30. Termine

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